Was genau ist nun eigentlich Hunde-Physiotherapie?

Jeder weiß, wie gut eine entspannende Massage tut, wie hilfreich Krankengymnastik nach  einer Operation ist und wie sinnvoll eine aktive Bewegungstherapie für die Rehabilitation sein kann.

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Im Humanbereich ist die Physiotherapie seit vielen Jahrzehnten eine anerkannte Therapieform zur Behandlung von Problematiken im Bewegungsapparat oder auch des Nervensystems.
Die Hunde-Physiotherapie entwickelte sich aus den Therapieansätzen der Human- physiotherapie und berücksichtigte dabei die besonderen anatomischen Eigenheiten des Hundes. In den Niederlanden und in England ist die Hunde-Physiotherapie schon seit langem bekannt und es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierärzten und Tierphysiotherapeuten.

Auch hier in Deutschland gewinnt die Hunde-Physiotherapie an Anerkennung.
Immer mehr Tierärzte arbeiten mit qualifizierten Hunde-Physiotherapeuten zusammen.

Bitte beachten Sie, dass die Hunde-Physiotherapie kein Ersatz für eine tierärztliche Behandlung / Diagnose sein kann.

Sie ist jedoch eine nachweislich erfolgreiche und sinnvoll unterstützende Behandlungsmethode, die den Genesungsverlauf positiv beeinflussen kann.

Wie wirkt Hunde-Physiotherapie?

Durch den gezielten Einsatz verschiedener therapeutischer Anwendungen, wie z. B. Massage, Passives Bewegen, Manuelle Therapie, aktive Bewegungstherapie,  Gerätetherapie oder auch Magnetfeld oder TENS, wird eine Vielzahl positiver Kettenreaktionen im Körper ausgelöst. Unter anderem kommt es zu einer Erhöhung des Stoffwechsels und somit zu einer  verbesserten Durchblutung und Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus. Das hat zur Folge, dass Muskelverspannungen gelöst, die Gelenkbeweglichkeit verbessert und Schmerzen reduziert werden. Des Weiteren wird die Koordination und Trittsicherheit gefördert und die allgemeine Körperwahrnehmung verbessert. Allgemein wird der Heilungsprozess, z. B. nach Operationen oder Verletzungen, unterstützt.

Wann ist Hunde-Physiotherapie sinnvoll?

Die Einsatzmöglichkeiten der Hunde- Physiotherapie sind sehr vielseitig.

Der Schwerpunkt liegt sicherlich im Bereich der Rehabilitation nach Operationen oder Verletzungen am Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder).
Aber auch die Prophylaxe, die Geriatrie, neurologische Erkrankungen und die besonderen Belastungen der Sport-/ und Diensthunde sind Einsatzgebiete der Hunde-Physiotherapie.
Unter Anwendungsgebiete finden Sie ausführliche Informationen über weitere Einsatzgebiete der Hunde- Physiotherapie.

Grundsätzlich gilt: je früher eine Problematik erkannt wird, desto größer ist die Chance auf
eine schnelle Verbesserung bzw. Heilung und die Rückkehr zu einem normalen  „Hundeleben“.
Manchmal ist es für uns Hundebesitzer jedoch nicht einfach zu erkennen, ob der Hund Probleme oder Schmerzen hat. Hier ein paar Hinweise, die darauf hinweisen könnten und auf die Sie als Hundebesitzer ggf. verstärkt achten sollte:

  • vermeidet Ihr Hund plötzlich Dinge, die für ihn sonst selbstverständlich waren, wie z. B.
    Treppen gehen, ins Auto steigen, auf das Sofa springen
  • hat er sich verändert, ist er z.B. ängstlicher, scheuer, aggressiver, lustlos, frisst oder spielt er weniger oder mehr, wird er schneller müde
  • hat ihr Hund „Anlaufschwierigkeiten“ oder kommt schlechter aus dem Körbchen
  • hat seine Kondition sichtlich nachgelassen
  • belastet er seine Gliedmaßen nicht gleichmäßig
  • ist sein Gang verändert, z.B. kurzfristige Lahmheiten, unrhythmische Bewegungen,
    Stolpern, Pfoten schleifen über den Boden, knickt ein
  • meidet ihr Hund plötzlich Körperkontakt, streicheln oder bürsten
  • ist seine Koordination verändert
  • gehört ihr Hund zu den Senioren
  • hat er eine Wunde / eine Narbe
  • hat ihr Hund durch den Tierarzt diagnostizierte Erkrankungen wie Arthrose,
    Spondylose, ED, HD, OCD oder eine neurologische Erkrankung

Wenn sie einen oder mehrere Punkte dieser Liste mit ja beantworten können, sollten sie mit ihrem Hund bei ihrem Tierarzt vorstellig werden um die Beschwerden / Veränderungen durch ihn abklären zu lassen. Mit Hilfe einer gezielten Diagnose des Tierarztes kann die Hunde- Physiotherapie unterstützend zum Heilungsverlauf beitragen.